Die Deutschen Meisterschaften/Olympiaqualifikation hätten für die beiden Deiblerbrüder gar nicht besser laufen können.
Am Freitag schwamm sich Markus mit einer grandiosen Bestzeit ins 100m Brustfinale und steigerte sich dort nochmal um ein paar Zehntelsekunden auf 1:02,26 und den 6. Platz. Man wußte nun, dass der Junge gut in Form ist.
Am Sonnabend schwamm er eine tolle 1:50,12 im 200m Freistil- Vorlauf (Bestzeit um über 3 Sek. verbessert), verpasste das Finale um 1/10sek. und wurde 9. Das kam ihm gelegen, um einen Staffelplatz würde er eh nicht mitschwimmen und es kamen ja noch einige Starts.
Steffen schwamm über die gleiche Strecke völlig überraschend auf den 1.Platz nach dem Vorlauf – in einer grandiosen Zeit von 1:47,78 – jetzt war es superspannend: was würde im Endlauf passieren? Europameister Paul Biedermann gewann in 1:46,37 (neuer Deutscher Rekord) völlig verdient, aber Steffen schwamm erneut Bestzeit (1:47,71) und wurde 2. Das bedeutete schon am Samstag: Olympianorm erfüllt, 2. geworden. Das ersehnte Ticket war in der Tasche.
Am Sonntag hatte Steffen Ruhetag, Markus schwamm die 50 m Brust, im Vorlauf Bestzeit in 0:28,81; im Endlauf Platz 7 in 29,07.
Montag war d e r Tag. 100 m Freistil. Der Vorjahressieger Marco di Carli schied schon im Vorlauf aus — Steffen war Vorlaufsieger in 49,2; Markus verdutzte alle und kam in 49,74 in den Endlauf, zeitgleich mit Stephan Kunzelmann auf Platz 4. Nun kamen Hoffnungen auf: könnte er einen Staffelplatz für Peking schaffen? Es waren lange Stunden bis zu den Endläufen.
Steffen gewann in nicht für möglich gehaltenen 48,55 (neuer deutscher Rekord:vorher 48,88 von di Carli), Markus wurde in 49,43 mit 5/100 sek. Rückstand auf Lars Conrad 5. Super – aber doch leicht traurig.
Am Dienstag ein neuer Anlauf: 50 m Freistil, nach dem Vorlauf war Steffens bisheriger Rekord (22,26 ) von Rafed el-Masri „geklaut“ (22,15). Im Endlauf revanchierte sich Steffen: Deutscher Meister mit Deutschen Rekord (22,11), Olympianorm erfüllt.
Markus schwamm sich souverän in den Endlauf über 200m Lagen (2:04,) – würde er sich abends für Peking qualifizieren können? Favorit Kamil Kasprovicz war morgens disqualifiziert worden, eine immer noch umstrittene Entscheidung. Nach 100m war Markus 8, nach 150m nach einer grandiosen Leistung in Brust schon 1., und er konnte diesen Platz halten. Deutscher Meister in 2:02,23. Aber 1,8 sek. von der Olympianorm entfernt.
Mittwoch, letzter Tag. Die deutsche Männer-Lagenstaffel wollte sich noch für Olympia qualifizieren. Markus schwamm im Vorlauf die Kraul-Teilstrecke. Steffen im Endlauf. Leider schwammen Helge Meeuw, Thomas Rupprath, Johannes Neumann und Steffen insgesamt 0,5 sek. zu langsam. So wird keine deutsche Männerstaffel an den Start gehen können.
Abends dann: Markus wird in der Schwimmhalle aufgerufen: er hätte seine Nominierung noch nicht abgeholt… Keiner mochte es glauben, aber es war tatsächlich wahr: Markus darf auch nach Peking! Als Absicherung der Staffel.
Am Donnerstag bereitete die Schwimmabteilung den Brüdern einen netten Empfang vor deren Haus, worüber sie sich sehr freuten.
Es war eine erfolgreiche Woche, die nicht besser hätte laufen können.